Fake-Reiseportale erkennen und Abzocke vermeiden

Ich erinnere mich noch gut an den Tag, als mir eine verzweifelte Leserin schrieb: Sie hatte über ein vermeintlich günstiges Reiseportal eine Woche Dubai gebucht – mit 5-Sterne-Hotel, Direktflug und Halbpension, alles für 399 Euro. Der Deal sah traumhaft aus. Doch als sie am Flughafen stand, war kein Flug gebucht. Das Hotel hatte nie von ihr gehört. Und das Reiseportal? War über Nacht von der Bildfläche verschwunden.

Bildschirm mit Reiseportal und Warnsymbolen als Hinweis auf Abzocke

Was nach einem Einzelfall klingt, ist leider alltäglich geworden. Inzwischen gibt es Hunderte gefälschte Reiseportale, die mit verlockenden Preisen, schönen Bildern und falschen Versprechungen arbeiten. Und die Maschen werden immer raffinierter. Professionelles Design, gefälschte Bewertungen, scheinbar sichere Buchungssysteme – wer nicht aufpasst, verliert Geld, Zeit und Urlaubsfreude.

Gerade in stressigen Momenten – kurz vor der Reise, unter Buchungsdruck, bei Last-Minute-Angeboten – ist man anfällig. Ich kenne das selbst. Wer schnell noch ein Hotel braucht oder sich über ein vermeintliches Schnäppchen freut, klickt sich rasch durch die Buchung – ohne im Detail zu prüfen, was dahintersteckt.

In diesem Beitrag zeige ich dir ganz konkret, woran du Fake-Reiseportale erkennst, wie du dich schützt – und was du tun kannst, wenn du doch einmal hereingefallen bist. Alle Tipps beruhen auf echter Erfahrung – aus meiner langjährigen Zeit in der Reiseberatung und durch viele Rückmeldungen von Leser:innen wie dir.

So erkennst du Fake-Reiseportale – 10 klare Warnzeichen

Ein Fake-Portal ist nicht immer auf den ersten Blick als solches zu erkennen. Viele sind optisch kaum von echten Seiten zu unterscheiden. Doch es gibt typische Merkmale, die dich stutzig machen sollten. Hier sind die häufigsten – ergänzt mit kleinen Tipps zur praktischen Prüfung:

  1. Kein oder unvollständiges Impressum: In Deutschland und der EU ist ein Impressum Pflicht. Fehlt es oder ist es extrem allgemein („Musterfirma Ltd., Kontaktformular“), ist das ein Warnsignal.
  2. Keine SSL-Verschlüsselung: Wenn die Seite kein https:// nutzt oder als „nicht sicher“ markiert ist, Finger weg – besonders bei Eingabe sensibler Daten.
  3. Unrealistische Preise: Wenn ein 5-Sterne-Hotel mit Flug 70 % günstiger ist als auf bekannten Portalen, sei skeptisch. Schnäppchen gibt es, aber keine Wunder.
  4. Nur unsichere Zahlungsarten: Seriöse Anbieter bieten Kreditkarte, PayPal oder Zahlung auf Rechnung an. Wer nur Vorkasse oder Banküberweisung akzeptiert, ist mit Vorsicht zu genießen.
  5. Gefälschte Siegel oder Zertifikate: Manche Seiten klatschen Logos wie „Trusted Shops“ oder TÜV auf ihre Website – ohne echte Verlinkung. Immer anklicken und Quelle prüfen!
  6. Keine oder auffällige Bewertungen: Wenn die Seite ausschließlich 5-Sterne-Kommentare mit gleichem Wortlaut enthält – oft sogar mit Datum aus der Zukunft – handelt es sich meist um Fake-Bewertungen.
  7. Fehlerhafte Sprache: Viele Fakes sind schlecht übersetzt. Wenn der Text holprig klingt, Produktnamen falsch geschrieben sind oder das Wording merkwürdig wirkt, wachsam bleiben.
  8. Unklare AGBs oder Datenschutzbestimmungen: Seriosität zeigt sich in Klarheit. Wenn die AGB nur aus Floskeln bestehen oder gar nicht vorhanden sind, ist das ein No-Go.
  9. Domain wirkt „zusammengewürfelt“: Reiseangebote auf domains wie „reisespar24-top-deal.info“ oder „flughit-jetzt-booking.xyz“ sind oft nur kurzfristig online und dienen reinen Abzockzwecken.
  10. Kein Support oder Hotline: Wer keine erreichbare Telefonnummer oder einen echten Kundendienst anbietet, dem solltest du kein Geld anvertrauen.

💡 Mein Tipp: Kopiere die URL und gib sie bei Google mit den Begriffen „Erfahrungen“, „Betrug“ oder „Fake“ ein. Du wirst überrascht sein, wie viele Warnungen es bereits gibt – oft von betroffenen Nutzer:innen.

Du bist unsicher? So kannst du eine Seite überprüfen

Wenn du nicht sicher bist, ob ein Portal seriös ist, kannst du verschiedene Tools und Strategien nutzen. Diese sind kostenlos, schnell – und extrem hilfreich:

  • Whois-Abfrage: Mit Seiten wie domaintools.com siehst du, wann die Domain registriert wurde, in welchem Land und von wem. Eine Seite, die erst seit zwei Wochen existiert, ist mit Vorsicht zu genießen.
  • Google Safe Browsing: Unter Google Safe Browsing kannst du prüfen, ob eine Website als unsicher gemeldet wurde.
  • Verbraucherzentrale-Check: Viele deutsche Verbraucherzentralen führen Schwarze Listen und geben regelmäßig Warnungen zu Fake-Seiten heraus. Einfach mal stöbern unter verbraucherzentrale.de.
  • Webarchive: Unter archive.org kannst du prüfen, ob es die Seite schon länger gibt – oder ob sie gerade erst aufgesetzt wurde.
  • Reverse-Bildersuche: Zieh Produktfotos oder Hotelfotos in Google Bilder. Viele Fake-Portale klauen Bilder von echten Seiten. Tauchen sie mehrfach auf, ist Vorsicht geboten.

Diese Checks kosten dich keine fünf Minuten – können dir aber mehrere Hundert Euro sparen. Wenn du dir nach wie vor unsicher bist: Ruf den Anbieter an. Eine echte Reiseagentur ist erreichbar. Ein Fake-Portal? Nicht.

So buchst du sicher – meine 7 goldenen Regeln

Damit dir solche Situationen in Zukunft erspart bleiben, hier meine persönlichen „Reisebuchungs-Gebote“ – klar, einfach, praxiserprobt:

  1. Immer auf bekannten Portalen buchen: Anbieter wie urlaub-reisen.com, HolidayCheck, DERTOUR oder TUI bieten geprüfte Angebote und rechtliche Absicherung.
  2. Nie unter Zeitdruck buchen: Seriöse Angebote laufen nicht weg. Lass dich nicht von blinkenden Timern oder „nur noch 1 Zimmer verfügbar“-Meldungen hetzen.
  3. Vertrauenswürdige Bezahlmethoden nutzen: Kreditkarte, PayPal oder Klarna mit Käuferschutz – niemals Western Union oder anonyme Überweisungen.
  4. Preise vergleichen: Schau das gleiche Hotel bei zwei, drei Anbietern an. Wenn eine Seite 50 % günstiger ist – prüf, warum.
  5. Bewertungen lesen – aber richtig: Nicht nur auf der Buchungsseite, sondern auf unabhängigen Plattformen. Achte auf Sprache, Detailtiefe, Seriosität.
  6. AGBs und Stornobedingungen lesen: Auch wenn’s trocken ist. Dort steht, ob du im Fall der Fälle eine Chance hast.
  7. Bauchgefühl ernst nehmen: Wenn dir etwas komisch vorkommt, hat dein Kopf meist schon verstanden, dass etwas nicht stimmt.

💡Und mein Extra-Tipp: Leg dir eine feste Buchungsroutine zu – mit Checkliste und Screenshots. So buchst du stressfreier, sicherer und gelassener.

Fazit: Sicher buchen heißt besser reisen

Die Welt ist zu schön, um sich durch Betrug die Freude nehmen zu lassen. Ja, Online-Reisebuchung birgt Risiken – aber mit dem richtigen Wissen bist du auf der sicheren Seite. Es braucht nicht viel: ein paar klare Checks, ein wachsames Auge und ein gutes Gefühl für Seriosität.

Ich habe in den letzten Jahren viele Rückmeldungen von Leser:innen bekommen, die durch solche Tipps wirklich geschützt wurden – und mir im Nachhinein dankten. Das ist genau das, was ich mit meinen Beiträgen erreichen möchte: nicht belehren, sondern bestärken.

Wenn du gerade planst zu buchen: Nimm dir diese Zeit. Lies die Bewertungen. Prüfe die Seite. Und wenn du willst, stöbere gern in unserem Reiseportal – dort findest du geprüfte Anbieter, transparente Bedingungen und ehrliche Informationen. Keine Tricks. Kein Druck. Nur Urlaub, wie er sein soll.

Und wenn du unsicher bist oder dir ein Thema auf der Seele liegt: Schreib mir. Ich helfe dir gerne – bevor es andere ausnutzen.

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